„Wie schlimm ist es wirklich?“ – so titelte kürzlich eine bayerische Lokalzeitung. Es ging um BMW und die Autoindustrie im Allgemeinen, die angeblich in der Krise steckt.
Wie eigentlich alles!
Diese Krise ist zum Teil hausgemacht – weil manche Entscheidungsträger wohl die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Gleichzeitig meldete BMW im vergangenen Jahr einen Gewinn in Milliardenhöhe. Krise? Wirklich?
Verschiedene Journalisten waren sich einig: Vieles ist mehr Stimmung als Substanz. Die Fakten zeichnen ein anderes Bild. Deutschland steht im internationalen Vergleich noch immer gut da. Es gibt Herausforderungen, keine Frage – aber wir gehören nach wie vor zu den reichsten Ländern der Welt. Vieles ist verbesserungswürdig, ja – aber wie ein Freund neulich sagte:
„Die Bahn muss saniert werden? Wenigstens habt ihr eine!“
Wie schlimm ist es also wirklich? Ein paar Gedanken dazu:
1. Es ist sehr schlimm – alles endet tödlich.
Das klingt drastisch, aber es ist wahr: Am Ende verlieren wir alle. Der Tod ist unausweichlich. Aber die eigentliche Frage lautet: Was machen wir aus der Zeit davor? Wie gestalte ich mein Leben in den Bereichen, über die ich entscheiden kann?
2. Es ist weniger schlimm – wir sind noch da, und es gibt Hoffnung.
Krisen gehören zum Leben. Ihre Namen und Schwerpunkte ändern sich, aber sie sind immer da. Aus unserer Erfahrung in Afrika können wir sagen: Es geht noch schlimmer! Und doch war die Stimmung dort oft besser als hier. Warum?
3. Alles gut – wir sind gerettet.
Aus christlicher Perspektive ist klar: Jesus rettet – wenn wir ihn lassen. Trotzdem lassen wir uns zu oft auf das Klageritual ein und schimpfen nicht weniger als alle anderen.
Ein Bekannter nannte Deutschland einmal eine „Entmutigungsgesellschaft“. Das trifft es ganz gut: Die Fakten sind oft besser als die Stimmung – und doch hält sich der Pessimismus hartnäckig. Jahr für Jahr. Warum?
Wie geht man damit um?
Drei Schritte, die helfen können:
🧠 Nachdenken und analysieren
Was ist wirklich los? Welche Informationen bekomme ich – und woher? Sind sie verlässlich oder übertrieben?
Ich plädiere für eine globale Sichtweise, die viele meiner deutschen Freunde nicht teilen:
Wir sind nicht allein auf diesem Planeten. Es reicht nicht, nur nach Dänemark, Spanien, die USA oder Japan zu schauen. Auch Uruguay, Nigeria, Indien oder Vietnam verdienen Aufmerksamkeit. Die Menschen dort sind vielleicht ärmer – aber ganz sicher nicht dümmer.
🧍 Sich selbst einschätzen
Was kann ich tun – und was nicht?
Oft höre ich: „Da kann man eh nichts machen.“
Doch das stimmt nicht. Immer wieder haben Einzelne Geschichte geschrieben – unterstützt von vielen anderen Einzelnen. Natürlich kann ich nicht alles verändern. Aber ich kann meinen Ort finden, meinen Beitrag leisten, mein Umfeld positiv beeinflussen.
💬 Ermutigen statt klagen
Alles beginnt mit dem, was ich denke und sage.
Ich kann jammern – oder Hoffnung säen. Ich kann bei der Frage „Wie geht’s?“ mit „Muss ja“ antworten – oder ehrlich sagen, was gut ist. Ich kann anderen Mut machen. Ich kann da sein.
Wie schlimm ist es also?
So schlimm wie immer:
Kurz vor dem Weltuntergang – und das schon seit über 2000 Jahren.